Vom ersten Schluck zur Leidenschaft: Wie aus einem besonderen Kaffee-Moment eine Reise voller Genuss, Erkenntnisse und Geschmack wurde. Mein Weg von Kapsel zu Charakter.

cAIppuccino
Cappuccino

Es begann an einem Jubiläum. Ich trank einen Kaffee – aber nicht irgendeinen. Nein, den Kaffee. So einen aromatischen, vollmundigen, seelenstreichelnden Schluck hatte ich noch nie im Leben. In diesem Moment war klar: Das will ich auch können!

Erstens: Die Kapselmaschine musste raus. Schluss mit Einheitsbrüh! Her mit einem Vollautomaten, bei dem man Bohnen selbst auswählen, wechseln, vergleichen und sich wie ein echter Bohnen-Connaisseur fühlen konnte. Die Milch? Wurde in der Mikrowelle erhitzt und dann mit einem kleinen Stabschäumer aufgeschäumt. Herzchen auf dem Cappuccino? Leider Fehlanzeige. Aber der Kaffee war – no joke – um Welten besser als alles, was vorher aus der Maschine tropfte.

Ausserdem, der Ehrgeiz war geweckt. Und mit wachsender Fingerfertigkeit (und wachsendem Koffeinpegel) wurde klar: Es muss eine Siebträgermaschine her. Mit meinem besten Freund und meinem damaligen Lehrling im Gepäck ging’s in einen Home Barista Kurs. Und wow – plötzlich ging es um Mahlgrad, Extraktionszeit, gefiltertes Wasser, Bohnensorten und Röstdaten. Unsere Sensorik wurde geschärft, unser Fachjargon komplex, unser Stolz auf den perfekten Shot… grenzenlos.

Und nun begann sie: meine persönliche Reise ins Universum des Kaffees.

Ich dachte, ich hätte “die Entdeckung” gemacht. Jedes Mal, wenn ich einen neuen Meilenstein erreichte – der perfekte Espresso, der erste halbwegs erkennbare Latte-Art-Schwan (naja, vielleicht ein betrunkener Schwan) – musste mein gesamtes Umfeld davon erfahren. Meine armen Freunde, Familie, Verwandten… ja, ich war dieser Mensch. Der wusste, wie’s besser geht. (Oder es zumindest dachte.)

Aber je tiefer ich in die Welt des Kaffees eintauchte, desto klarer wurde mir: Kaffee ist Geschmackssache. Es gibt kein richtig oder falsch. Nur lecker oder… naja, verbesserungswürdig.

Zusammenfassend: Heute – über ein Jahrzehnt später – ist Kaffee nicht nur mein ambitioniertes Hobby, sondern auch Teil meines Berufs. Und eine große Erkenntnis wurde zur goldenen Regel:

👉 Der Gast entscheidet, was beliebt.
Der Barista ist nicht da, um zu belehren – sondern um mitzunehmen.


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Thomas Zahnd

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