
Wasser macht’s – warum die Wahl des Wassers entscheidend ist
Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht: Rund 97 % unseres Kaffees oder Tees besteht aus Wasser. Damit ist klar – Wasser ist in jedem Getränk der eigentliche Hauptdarsteller.
Natürlich: Kaffee lässt sich mit jedem Wasser zubereiten. Doch richtig spannend wird es, wenn das Wasser gefiltert ist. Ob Brita oder BWT – auf diesem Niveau bewegen wir uns bereits in einer sehr guten Liga. Auf den ersten Blick wirken beide Systeme ähnlich, doch beim genaueren Hinsehen zeigen sich feine Unterschiede. Ganz so, wie es beim Speciality Coffee auch ist.
Worin unterscheiden sich Filtersysteme?
Grundsätzlich gibt es zwei Ansätze:
Filtern und entziehen: Kalk und andere Inhaltsstoffe werden aus dem Wasser entfernt.
Filtern und ersetzen: Neben dem Entzug bestimmter Stoffe werden gezielt Mineralien hinzugefügt.
Das Ersetzen macht natürlich nur dann Sinn, wenn es den Geschmack unterstützt und gleichzeitig die Maschine schützt.
Vergleichen statt urteilen
Am Ende sind es nicht die Markennamen, sondern die Systeme – und der persönliche Eindruck.
Sensorik ist ein weites Feld: Wo die einen Bitterstoffe wahrnehmen, schmecken andere Säure. Oft meinen beide dasselbe, nur mit unterschiedlichen Worten. Entscheidend ist: Vergleichen können wir alle. Was am besten schmeckt, findet jeder für sich heraus.
Mein Setup
In meiner Küche, meinem kleinen Coffee Lab, laufen aktuell drei Filtersysteme parallel:
Brita Quell 50
BWT Bestmax Premium
BWT Bestbarista 14 ROC
Eigentlich sind es sogar vier, denn ungefiltertes Leitungswasser kann auch Teil des Tests sein. Damit entsteht ein spannendes Vergleichs-Setting – fast so, als würde man Julia Roberts und Goldie Hawn gleichzeitig in derselben Filmrolle erleben.
Worauf kommt es an?
Das Minimum, was ein Wasserfilter heute leisten sollte: den pH-Wert in den Bereich mittlerer deutscher Härte (ca. 5 – 7°dH) einstellen.
Der pH-Wert zeigt, ob Wasser sauer oder basisch ist.
Die Gesamthärte beschreibt die mineralische Zusammensetzung des Wassers.
Ein Teil davon ist die Karbonathärte, die als Puffer wirkt und den pH-Wert stabil hält.
Je niedriger die Karbonathärte, desto „beweglicher“ der pH-Wert. Je höher, desto stabiler bleibt er.
Die Systeme im Überblick
Brita
Brita ist seit Jahrzehnten einer der bekannten Filterhersteller. Die Technologie ist bewährt und weit verbreitet. Kalk wird zuverlässig entfernt und per Bypass-Einstellung bleibt das Wasser im Bereich der mittleren Härte. Ergebnis: maschinenschonend und zuverlässig.
BWT
BWT geht einen Schritt weiter: Neben dem Filtern wird dem Wasser Magnesium zugesetzt. Dieses ersetzt den Kalk teilweise und verstärkt die Aromaausprägung, es unterstützt die Süße und sorgt für eine rundere Geschmackserfahrung. Maschinenfreundlich bleibt es trotzdem – Ablagerungen sind zwar sichtbar, aber leicht entfernbar.
Umkehrosmose (BWT ROC Coffee)
Umkehrosmose mit anschließender Remineralisierung nach SCA-Norm. Dabei wird Wasser zunächst komplett von allen Stoffen außer H₂O befreit. Anschließend werden gezielt Mineralien hinzugefügt – nur das, was für Geschmack und Maschinenschutz wichtig ist. Vorteil: Unabhängig davon, welches Ausgangswasser eingespeist wird, das Ergebnis bleibt konstant.
Wer will probieren?
Am besten bringst du deinen Lieblings-Speciality-Coffee mit und kommst bei mir vorbei. Gemeinsam können wir testen, vergleichen und erleben, wie sehr Wasser den Geschmack verändert und beeinflusst.