Gib hier deine Überschrift ein

Wie jedes Jahr öffnete auch diesmal das Swiss Coffee Festival seine aromatischen Pforten – eine Welt, in der Duft, Geschmack und handwerkliche Präzision Hand in Hand tanzen. Alle Meisterschaften der Specialty-Coffee-Szene wurden ausgetragen und die neuen Schweizermeister gekrönt. Die SCA, unter der wie immer souveränen Koordination von Gloria Pedroza, führte das Ganze mit jener Mischung aus Struktur und Leidenschaft durch, die man aus der Szene kennt (und liebt).

Am Samstag machte ich mich zusammen mit Enrico di Vicenzo von BWT | water+more auf den Weg durch die Hallen. Wir trafen spannende Menschen, pflegten alte Kontakte und knüpften neue – Enrico mit seinem Netzwerk-Überblick gefühlt wie ein wandelndes LinkedIn-Premium, ich eher charmant hinterherwackelnd, aber als Team unschlagbar.

Am Sonntag drehte ich meine Runden dann solo – und blieb hauptsächlich an den Finaldurchläufen hängen. Besonders magnetisch wirkte auf mich der Stand von Rent a Barista. Dort verwöhnten mich Ernst, Johannes und Dario mit gefilterten Kaffee-Köstlichkeiten, die sich wie kleine Reisen anfühlten: klar, sauber, sorgfältig extrahiert – jeder Schluck ein „Aha!“-Moment.

Direkt zu Beginn des Tages hörte ich die Präsentation von Matthieu Theis, und wurde förmlich angesogen. Die obligatorischen Elemente eines Bühnenprogramms stellte er vor – doch immer begleitet von dieser persönlichen Note, die ihn ausmacht. Einmal verlor er sich so sympathisch in der Zubereitung, dass er beinahe vergaß, den Juroren auf den zweiten Schluck seines frisch extrahierten Espressos hinzuweisen. Ein kleiner, menschlicher Moment, der viel zeigt: Baristas möchten das Beste für ihre Gäste – und manchmal gerät man über all den Konzentrationspunkten und präzisen Bewegungsabläufen kurz ins Träumen. Trotzdem: seine Vorführung war präzise, technisch nahezu makellos und absolut meisterwürdig.

Die Quittung? Ein weiterer Schweizermeistertitel. Und zwar vollkommen verdient.

Ein weiteres Highlight war Dario Pieber: Seine Latte-Art-Performance war nicht nur beeindruckend, sondern tatsächlich inspirierend. Mit ruhiger Hand, perfekter Technik und sichtbarer Hingabe zauberte er Kunstwerke in die Tassen – und sicherte sich live und in Farbe zum vierten Mal in Folge den Titel des Latte-Art-Schweizermeisters. Gänsehaut inklusive.

Sehr bereichernd waren auch die Begegnungen abseits der Bühnen. Die Specialty-Szene hat sich gewandelt. Ja, ein paar Besserwisser geistern immer noch herum, aber die Hilfsbereiten, Dankbaren und Wertschätzenden sind deutlich auf dem Vormarsch. Vielleicht hat sich herumgesprochen, wie klein die Szene im Vergleich zum restlichen Kaffeemarkt ist – und wie wichtig echter Zusammenhalt wird.

Ein Mensch, der diesen Geist verkörpert, ist Phillip Henauer. Als Co-Moderator führte er souverän durch die Bühnenprogramme – und investiert seit Jahren unermüdlich in die Specialty-Coffee-Community. An seinem Rösterei-Stand bot er sorgfältig ausgewählte Kaffees an, mit Fachwissen erklärt und teils sogar handverlesen. Besonders im Gedächtnis blieb mir der Cascara-Aufguss: quasi ein „Kaftee“ aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirsche. Ein mutiger und zugleich nachhaltiger Ansatz, der zeigt, dass der wahre Wert des Kaffees weit über die Bohne hinausgeht – und dass diese Szene genau dafür steht.

Alles in allem war der Tag ein Zusammenspiel aus Begegnungen, Genuss und handwerklicher Meisterschaft – ein echtes Erlebnis für jeden Kaffee-Liebhaber und für alle, die es noch werden wollen.

Kaffee Catering mit Caffe Julia
Kaffee Catering mit Caffe Julia